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Medienkompetenz und Google

Seo oder Suchmaschinen-Optimierung gilt dann als erfolgsversprechend, wenn mit qualitativ hochwertigem Content Besucher überzeugt werden. Angeblich prüft Google dies auch, wobei diese Bemühungen gelegentlich als Vorstufen zur künstlichen Intelligenz hochgejubelt werden. Doch wie sieht es mit der Intelligenz oder Medienkompetenz der Nutzer aus? Nach neueren Studien können diese sehr häufig nicht zwischen den bezahlten Anzeigen (Google-AdSense) und den natürlichen Ergebnissen unterscheiden.

Eigentlich sind die Anzeigen bei Google und anderen Suchmaschinen klar gekennzeichnet und wer genau hinschaut, dem musste eigentlich auffallen, dass bei deutschen Suchergebnissen diese sehr deutlich mit grün unterlegten Balken als Anzeigen kennzeichnet sind; bei der amerikanischen Variante fällt dies Ad etwas knapper aus. Aber anscheinend schauen die Nutzer nur sehr selektiv auf Webseiten und eine Untersuchung zum Medienkompetenz gegenüber Google hat ergeben, dass etwa die Hälfte der Nutzer den Unterschied zwischen Werbung und natürlichen Ergebnissen nicht kennt bzw. nicht beachtet.

Dies bedeutet natürlich ein gutes Geschäft für den Suchmaschinen-Marktführer und die mit ihm werbenden Kunden, denn vordere Plätze bei Suchmaschinen-Ergebnisseiten gelten generell als hilfreich und weiterführend; ihnen wird gelegentlich sogar eine höhere Form von Wahrheit und Qualität zugemutet. Vielleicht sind aber die Besucher von Google einfach nur faul und möchten sich daher gerne auf die oberen Suchergebnisse beschränken.

Google fördert diesen Trend, denn seit Jahren sind die Unterschiede zwischen bezahlten und natürlichen Ergebnissen immer weniger zu unterscheiden. Früher waren die Anzeigen mit einer deutlichen Farbunterlegung versehen; diese wurde immer blasser und ist schließlich ganz verschwunden.

Auffällig ist, dass fehlende Medienkompetenz der Google-Nutzung in allen Altersgruppen zu beobachten ist. Zwar nimmt die Nichterkennung von bezahlten Verlinkungen mit dem Alter leicht zu, doch auch die digital Natives haben einen sehr hohen Anteil von Nutzern, die den Unterschied nicht kennen oder nicht beachten. Viele Nutzer von Google wissen auch nicht, wie der Suchmaschinen-Marktführer sich finanziert und wie stark die Reihenfolge der Ergebnisse von Marketing-Bemühungen (Suchmaschinen-Optimierung bzw. Suchmaschinen-Marketing) abhängt.

Unklar ist gegenwärtig, wie sich diese Ergebnisse auf die Arbeit der Suchmaschinen-Optimierung auswirken kann. Aus meiner Sicht wäre es voreilig, die SEO-Bemühungen zurückzustellen und verstärkt direkt auf Google-AdSense zu setzen. Schließlich schreiben die Nutzer ihre Suchanfragen immer länger bzw. spezifischer, um direkt vorne ein gutes Ergebnis zu bekommen. Google kommt ihnen hier entgegen, indem weniger Werbung dann angezeigt wird, wenn aus der Anfrage nicht direkt ein Konsum-Interesse abgeleitet werden kann. Bei bestimmten Suchanfragen, die eher auf wissenschaftliches Interesse schließen lassen, werden möglicherweise gar keine Anzeigen angezeigt.

Unternehmen sollten also darauf setzen, ihre Produkte und Dienstleistungen spezifisch zu kennzeichnen, also „kontrafaktisch“ vorzugehen. Obwohl die Nutzer von Internet und Suchmaschinen nur eine geringe Medienkompetenz haben, sollte man sich so verhalten, wie bei Nutzern mit hoher Medienkompetenz. Denn, indem man viele Webseiten mit je spezifischen Inhalt schafft und entsprechend mit Keywords vorsorgt, erlangt man mehr Repräsentanz in den Suchmaschinenergebnisseiten. Und sehr wichtige Webseiten (Landing-Pages) sollten sowohl über bezahlte wie über natürliche Suchergebnisse gut erreicht werden können.

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